Ein "tap" dient dazu, die Datenleitung "anzuzapten" - wie so oft im Englischen, so ist auch die Bezeichnung "tap" doppeldeutig.
"TAP" (auch: "wire tap") ist heute die Kurz-Bezeichnung für einen Media Splitter. (Früher wurde bei Koax-Ethernet auch die Kontakt-Schelle für den Ethernet-Transceiver "Vampire Tap" genannt.) Er wird zwischen Switch und Server (oder zwischen Switch und Switch) installiert; dann gibt der Tap die Rx-Leitung sowie die Tx-Leitung jeweils auf einem eigenen Ausgang zum Messgerät hin ab.
Zweck ist,
(a) die Belastung des Switches durch einen Mirror Port insbesondere bei Dauermessungen zu vermeiden;
(b) etwaige Switch-Fehler nachzuweisen, ohne die Messung dem Einfluss des Switches zu unterwerfen.
Der Tap hat jedoch zwei Nachteile:
1.
Er lässt sich nur installieren, indem die Leitung unterbrochen wird. Für wechselhaften und kurzfristigen Einsatz ist er daher nicht unbedingt geeignet (hier wäre der Mirror Port doch besser).
2.
Er gibt Rx-Leitung und Tx-Leitung getrennt aus, nicht synchronisiert. Während ein Mirror Port Rx/Tx in einer einzigen Daten-Ausgabe synchronisiert (und der Messrechner folglich Rx/Tx gemeinsam in einer gemeinsamen Aufzeichnungs-Datei speichern kann), ergibt die Daten-Ausgabe des Taps zunächst einmal zwei getrennte Daten-Ströme. Ein herkömmlicher Messrechner verfügt lediglich über nur 1 LAN-Adapter und könnte daher nur (wahlweise) Rx 'oder Tx aufnehmen.
Die messtechnische Nutzung eines Taps setzt also voraus, dass Rx/Tx in einen gemeinsamen Daten-Strom re-synchronisiert werden. Dies kann mit Spezial-Hardware geschehen.
Synapse:Networks verwendet hierfür eine eigene Capture Box. Unter Linux werden bis zu 3 Eingangs-Ströme über 3 LAN-Adapter synchronisiert und in 1 Capture File abgespeichert. (Siehe: Capture Files.)